Verbundforschung

Durch eine gemeinsame Initiative der in der Fakultät für Geschichtswissenschaften vertretenen Institute hat sich ein interdisziplinäres Zentrum für Mittelmeerstudien etabliert, das einen übergreifenden Forschungsschwerpunkt entwickelt hat. Die Fakultät kooperiert zudem eng mit dem Institut für soziale Bewegungen (ISB) und dem Deutschen Bergbaumuseum (DBM) bei der Entwicklung gemeinsamer Forschungsschwerpunkte, mit den Kunstsammlungen und der Stiftung Situation Kunst sowie mit der Fakultät V beim Aufbau eines neuen MaRS-Schwerpunkts. Sie beteiligt sich darüber hinaus an den geschlechterhistorischen Forschungsinitiativen des Marie Jahoda Center for International Gender Studies sowie an der weiteren Entwicklung des religionswissenschaftlichen Schwerpunkts des Käte-Hamburger Kollegs und des Centrums für Religionswissenschaftliche Studien (CERES).  

Presseinformation zum neuen Forscherverbund - Kulturen des Kompromisses

Was ist nötig, damit sich mehrere Parteien so einigen, dass alle zufrieden sind? Forschende dreier Universitäten gehen diese Frage an.
Es geht im Leben nicht ohne Kompromisse – aber wie gelingt so eine Einigung? Was sind die Voraussetzungen? Wo haben Kompromisse ihre Grenzen? Diese Fragen ergründet ein interdisziplinäres Forschungsteam der drei Universitäten Duisburg-Essen (UDE), Münster (WWU) und Bochum (RUB). Sprecher der Projektbeteiligten an der RUB ist Prof. Dr. Constantin Goschler vom Historischen Institut. Das Projekt startet Anfang November 2021 und wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen für drei Jahre mit 2,1 Millionen Euro gefördert. Die drei Universitäten bündeln ihre Expertise zum Aufbau eines langfristigen Forschungsfelds.

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Zentrum für Mittelmeerstudien

Die finanzielle Krise Südeuropas, die gewaltsamen Transformationen im Maghreb und im Nahen Osten sowie die Migrationsbewegung aus Afrika und Asien nach Europa haben den Mittelmeerraum erneut ins Blickfeld der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften gerückt. International ist die Region seit langem Gegenstand unterschiedlicher Disziplinen.
Das Zentrum für Mittelmeerstudien (ZMS) bündelt die Fächer und Epochen übergreifende Mittelmeerforschung im deutschsprachigen Raum. Im Kontrast zu den „Mediterranismen“ des Kolonialismus und der Zeit des Kalten Krieges postuliert es keine Einheit, Kontinuität, Spezifik oder Singularität der Region. Vielmehr fasst es den Mittelmeerraum im Sinne der Cross Area Studies als eine Kontaktzone Afrikas, Asiens und Europas, die mit anderen fluvialen, maritimen und terrestrischen Interaktionsräumen vergleichbar ist und verflochten war.

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Vorstand:
Prof. Dr. Markus Koller, JP Dr. Verena Krebs, Prof. Dr. Thomas Feldhoff
Förderung:
DAAD, DFG, Alexander von Humboldt-Stiftung, u.a.
Kooperationen:
Das Zentrum für Mittelmeerstudien arbeitet mit zahlreichen Universitäten und Forschungseinrichtungen des In- und Auslandes zusammen.


Rohstoffversorgung, Innovatin, Technologien Alter Kulturen (RITAK)

Die Leibniz-Graduiertenschule „Rohstoffe, Innovation, Technologie alter Kulturen (RITaK)“ ist eine Kooperation zwischen dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum und der Ruhr-Universität Bochum. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, Gewinnung, Verarbeitung und Nutzung von Rohstoffen interdisziplinär zu erforschen.

Mineralische Rohstoffe haben die Menschheitsgeschichte entscheidend geprägt. Sie sind wesentliche Motoren der Kultur- und Wirtschafts­entwicklung. Dies trifft für alte Kulturen zu, die wir aus gutem Grund anhand ihrer Rohstoffnutzung zeitlich gliedern (Stein-, Bronze-, Eisenzeit, etc.), und gilt genauso für unsere heutige Zivilisation, die man vielleicht einmal die Siliziumzeit nennen wird: Bergbau, Metallgewinnung, Nachhaltigkeit, Umwelt und Ökonomie, Import und Export sind Themen, die aktueller sind denn je! Daher ist es so wichtig, Rohstoffe und ihre kultur- und sozial verändernde Rolle in der Vergangenheit zu erforschen, um Vergleiche mit der Gegenwart ziehen zu können.

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Kontakt:
Prof. Dr. Petra Eisenach
Prof. Dr. Thomas Stöllner
Förderung:
Leibniz-Gemeinschaft
Kooperation:
Bergbaumuseum Bochum
Ruhr-Universität Bochum



Montangeschichte

Forschungen zu Themen der Montangeschichte hat es an der Ruhr-Universität seit ihrem Bestehen immer wieder gegeben. Die Projekte waren aber weitgehend unkoordiniert und nie im Verbund organisiert. Das hat sich im Jahr 2001 geändert, als Klaus Tenfelde, Professor für Sozialgeschichte und soziale Bewegungen, bei der RAG Aktiengesellschaft ein großes Forschungsprojekt zur Geschichte der Zwangsarbeit im Bergbau einwarb. Durch den Nachfolger von Klaus Tenfelde auf der Professur für Sozialgeschichte und soziale Bewegungen ist der Forschungsschwerpunkt neben den älteren Feldern der Arbeiter- und Arbeiterbewegungsgeschichte und der Unternehmens- und Industrialisierungsgeschichte besonders in Richtung Industriekultur, Erinnerungsgeschichte und Strukturwandel industrieller Ballungsräume durch mehrere von Stefan Berger betreute, international vergleichende Projekte erweitert worden

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Team:
Hans-Christoph Seidel, Dieter Ziegler, Helmut Maier, Stefan Berger, Michael Farrenkopf, Juliane Czierpka
Förderung:
Mercator Research Center Ruhr, BMBF, Emschergenossenschaft/Lippeverband, DFG, RAG-Stiftung, RAG-Aktiengesellschaft, Stiftung zur Industriegeschichte Thyssen,
Kooperationen:
Deutsches Bergbau Museum, Institut für Soziale Bewegung, Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets



Museale Architekturdörfer (ab 2019)

DFG-Projekt: Museale Architekturdörfer 1880 ‒ 1930. Kontaktzonen des Eigenen im transnationalen Austausch
Internationaler Bezug: Finnland, Italien, Spanien, Ungarn

Museale Architekturdörfer in den Jahrzehnten um 1900 waren monumentale Komplexe, welche die bisher unterrepräsentierte bauliche Kultur eines Landes oder einer Region ‚lebensecht‘ darstellen sollten. Derartige, insbesondere die Peripherie repräsentierenden Architekturmuseen wurden im Zusammenhang mit Landesausstellungen und der Gründung von Nationalmuseen dauerhaft in verschiedenen europäischen Ländern realisiert. Im Unterschied zur bisherigen Forschung fokussiert das Projekt die Doppelperspektive solcher Ensembles: Sie fungierten sowohl als kulturelle Selbstbestätigung nach innen wie auch als Adressierung des Eigenen nach außen. Untersucht werden vier, heute noch bestehende Ensembles: Turin (1884), Budapest (1896), Helsinki (1909), Barcelona (1929). Die populären, gleichwohl mit wissenschaftlicher Ambition und in Vernetzung in die entstehenden modernen Kulturdisziplinen hinein errichteten synthetischen Gebilde repräsentierten Bauten, die von der Modernisierung bedroht waren und / oder als kanonfähig verstanden wurden.

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Ansprechpartnerin:
Cornelia Jöchner
Förderung:
DFG
Kooperationen:
Professor Dr. Arnold Bartetzky,
Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)